Arthur Honegger, geboren am 27. 9. 1924 in St. Gallen. Als uneheliches Kind wurde Honegger zu Pflegeeltern im Zürcher Oberland gegeben und mit 14 Jahren in ein Heim eingewiesen. Anschließend arbeitete er als Knecht bei einem Bauern, danach verbrachte er drei Jahre in einer Arbeitserziehungsanstalt. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Knecht, Kellner, Parteisekretär und später als Redaktor beim Boulevardblatt „Blick“ und beim „Dinerʼs Club Magazin“. Zeitweise freier Schriftsteller und Journalist, danach Sozialhelfer in Kraummenau im Toggenburg. Von 1991 bis 1996 Mitglied des St. Gallener Kantonsrats. Honegger war verheiratet und hatte drei Kinder. Er starb am 15. 8. 2017 in Nesslau, Kanton St. Gallen.
* 27. September 1924
† 15. August 2017
von Bruno H. Weder
Essay
Die Bücher Arthur Honeggers lassen ein vollständiges Verständnis nur unter der Bedingung zu, dass man seine Kinder- und Jugendjahre mit in Betracht zieht; denn die Erlebnisse des Vollwaisen, der bei Pflegeeltern aufgewachsen und später in ein Heim eingewiesen worden ist, sind für Honegger von entscheidender Bedeutung. Zudem gaben sie den äußeren Anlass zum Schreiben („Die Fertigmacher“, 1974) und beschäftigten ihn nachhaltig („Der Ehemalige“, 1979). Durch Einweisung in eine Anstalt, durch sein Leben als Verdingbub, durch das Verhalten seiner „Vorbilder“ (unfähiger Vormund, bigotte Pflegemutter, Direktor der Anstalt) sind sein ...